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Selfpublishing & Selbstzweifel: Mein Weg durch Scham, Kritik und kreatives Feuer

 

Für mich ist das Schreiben eine Herausforderung auf mehreren Ebenen:

 

Erstens:  Ein Text, ein Absatz, ja selbst ein einzelner Satz fließt nicht einfach aus mir heraus, sondern ist das Ergebnis eines langen, oft zähen Prozesses. Ein innerer Dialog mit meinem permanent nörgelnden Kritiker, der mich immer wieder ausbremst. Nicht gut genug, sagt er standardmäßig. Und oft hat er recht.

 

Meine ersten Kapitelentwürfe treiben mir regelmäßig die Schamesröte ins Gesicht. (Du willst Autorin sein?) Auch Versuch zwanzig, dreißig oder fünfzig sind noch keine Fassungen, die man der Öffentlichkeit zumuten dürfte. Aber wenn ich bei Runde einhundert angekommen bin, staune ich manchmal selbst, wie sich aus den hölzernen, holprigen Anfängen doch recht elegante Szenen entwickelt haben.

 

Und sobald meine Lieblingslektorin meine Kapitel in die Finger bekommt, verwandelt sich das hässliche Entlein endgültig in einen schönen Schwan. (Nicht den schönsten, gewiss nicht! Und kritisieren lässt sich ohnehin alles. aber auf diesem Niveau traue ich mich, meine Texte zu zeigen.)

 
Zweitens: In mir lebt ein grenzenloser Pool an Gedanken, Gefühlen und Bildern – und doch fehlen mir immer wieder die Worte, um ihnen Ausdruck zu verleihen.

 

Meine amerikanische Lektorin, die den Feinschliff der englischen Übersetzungen meiner Bücher übernimmt, hat mich einmal gefragt, ob ich je in Erwägung gezogen hätte, dass ich – in der Art und Weise wie ich die Welt sehe - meiner Zeit voraus sein könnte. Diese Frage hat mich tief beschäftigt.

 

Hinzu kommt eine uralte Wunde: das Gefühl, missverstanden und dafür an den metaphorischen Pranger gestellt zu werden. Kennst du das auch?

 

Du willst lediglich eine neue Perspektive eröffnen, den Blick weiten oder die Farbe der Brillengläser ändern, durch die jemand die Welt betrachtet; nur zur Probe, nur für einen Moment. Vielleicht auch, um deinem Gegenüber Empathie für eine gegensätzliche Position zu ermöglichen.

 

Aber du gerätst damit in Ungnade.

 

Meiner Erfahrung nach sind nur sehr wenige Menschen bereit, einem „Gegner“ wirklich zuzuhören, zu verstehen, was er sagt ... nicht, um zuzustimmen, sondern um ihn ernst zu nehmen.

 

Zuhören und verstehen bedeutet nicht, sich eine fremde Position zu eigen zu machen. Aber wer die Welt des anderen erkennt und seine Interessen nachvollzieht, kann echte Kompromisse finden; kann entscheiden, einen Punkt nicht weiter zu verfolgen oder neues Gedankenfutter zu liefern; kann Wege ebnen für Frieden und Verständigung.

 

 

Meine Learnings aus drei Jahren Self-Publishing

Ich habe das Recht, meine Geschichten zu zeigen. Gerade auch, weil sie nicht allen gefallen. Meine Nachttanz-Saga ist mein Leuchtturm. Ich wünsche mir, ihn so groß und kraftvoll zu bauen, dass sein Lichtstrahl die ganze Welt erreicht. Damit jeder einzelne der aktuell acht Milliarden Menschen für sich entscheiden kann, ob ihn diese Frequenz anspricht. Ob er bei mir anlegen oder lieber weitersegeln möchte.

 

Ein Buchbaby in die Welt zu bringen kostet – wie ein Menschenkind – Geld, Zeit, unendlich viel Energie und Nerven. Es schenkt irrwitzige Freude und verursacht bisweilen geradezu unerträgliche Schmerzen. Besonders bei der Geburt. Aber auch dann, wenn es zerrissen, übersehen oder gar „gemobbt“ wird.

 

Anders als bei meinem menschlichen Kind besteht meine größte Herausforderung darin, Nachttanz öffentlich bewerten zu lassen. Auch negativ.

 

Aber wenn dann als Ausgleich immer wieder diese echten Begeisterungsstürme kommen, wenn das Feedback und die Worte waschechter Nachttanz-Fans  wie Licht über mich hinwegfluten, geht mir das Herz auf und ich weiß: ich habe ALLES richtig gemacht.

 

 

Meine goldene Tipps an alle anderen Self-Publisher dort draußen und zugleich der liebevolle Zuruf meines zukünftigen Ichs an die Version von mir, die gerade noch kämpft:

 

 

1. Gehe deinen Weg. Authentisch. Klar. Ohne Kompromisse.


2. Folge deinem inneren Ruf, nicht dem Marktgeschrei!

 

 

3. Lass dich inspirieren, hole dir Wissen, feile an deinem Handwerk.

Aber vergleiche dich nicht mit anderen.

 

 

Und wenn du es doch tust, halte kurz inne und wechsle den Blickwinkel: Statt zu denken „Warum die und nicht ich?“, frage dich: „Was zeigt er oder sie mir über das, was auch für mich möglich ist? Lasst dich niemals runterziehen, aber lass dich immer anziehen! 😉

 

Band 1 meiner Nachttanz-Saga (Nachttanz-Schattenwelten) erschien heute auf den Tag genau vor drei Jahren, am 22. April 2022. Band 2 (Nachttanz-Lichtschimmer) wird das Licht der Welt am 7.7.2025 erblicken. Ich bin gespannt, was ich 2028 zu berichten habe! 😊

 

 

 

 

 

 

 

 

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